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Kofinanziert mit EU-Mitteln des MASFG Rheinland-Pfalz

Bewerbungshilfen

Inhalt:
1. Allgemeine Tipps: Das Praktikum in Deutschland
2. Bewerberbrief
3. Lebenslauf und Anlagen
4. Das Vorstellungsgespräch

1. Allgemeine Tipps: Das Praktikum in Deutschland

Früh genug anfangen zu suchen!

Gewöhnlich werden in Deutschland die Praktikaplätze 4 bis 6 Monate im voraus geplant. Der Bedarf deutscher Unternehmen an französischen/luxemburgischen Kandidaten:
Deutschland und Frankreich sind die ersten europäischen Handelspartner, daher werden französische Bewerbungen z.B. für die Bereiche Import-Export und für grenzüberschreitende Projekte bevorzugt. Darüber hinaus bewirkt die Globalisierung , dass die deutschen Unternehmen immer mehr zur Internationalisierung ihrer Nachwuchskräfte gezwungen werden. Der Grenzraum Saar-Lor-Lux-Rheinland-Pfalz ist mehr als andere Wirtschaftsräume vom Austausch der Arbeitskräfte betroffen, da sich hier mehr als woanders Firmen mit Exportabsichten ansiedeln. Ein Praktikum in der Nachbarregion kann daher der Schlüssel zu einer festen Einstellung werden.

Das Praktikum

Deutsche Unternehmen erwarten gute Deutschkenntnisse aber nicht unbedingt die Zweisprachigkeit. Wenn Sie gute Erfahrungen vorweisen können und eine ehrliche Motivation für den Aufgabenbereich zeigen, werden ihre sprachlichen Fehler nicht ins Gewicht fallen. Seien Sie offen, interessiert und anpassungsfähig gegenüber Unternehmenskultur, Mentalität und täglichen Gewohnheiten, die natürlich ganz anders sein werden als in ihrem Geburtsland. Sie haben die Möglichkeit ihren Erfahrungshorizont zu erweitern, verpassen Sie sie nicht!

  • La convention de stage - Aperçu et informations pratiques pour stagiaires allemands ou français
    convention_f.pdf
  • Praktikumsbescheinigung - Kurzbeschreibung und praktische Informationen für französische und deutsche Praktikanten
    convention_d.pdf

Die Bewerbung

Die deutsche Bewerbung besteht immer aus einem Anschreiben einem Lebenslauf mit Foto und den Bewerberunterlagen (Diplome, Zeugnisse, Weiterbildungsatteste,... in chronologischer Reihenfolge ) im Gegensatz zu Frankreich und zum Teil Luxemburg (Anschreiben + Lebenslauf). Das Ganze wird in einer Kunststoffmappe mit durchsichtiger Vorderseite eingeheftet. Lassen Sie - wenn finanziell möglich - Fotos beim Photographen machen. Sie können auch dann Ihr Foto einscannen (die Qualität des eingescannten Bildes muss allerdings einwandfrei sein!). Der Bewerbungsbrief wird der Unterlagenmappe nur beigelegt (nicht einheften), damit der Leser Unterlagen und Brief getrennt anschauen kann. Der Bearbeiter wird sich nicht länger als 2 bis 3 Minuten pro Bewerbung beschäftigen, daher muss der Brief klar strukturiert und die Unterlagen (Lebenslauf + Anlage) auf einem Blick zu verstehen sein (Diplome und Zeugnisse müssen der Chronologie des Lebenslaufes entsprechen und auch nicht mehr und nicht weniger sein als im Lebenslauf angegeben). Kopien müssen leserlich und einseitig sein. Hefter muss neu sein.

2. Bewerberbrief

Struktureller Aufbau Inhaltlicher Aufbau (Text)
  • Persönliche Angaben (Name, Adresse, Tel/Fax/Email)
  • Datum
  • Betreffzeile
  • Anrede
  • Hauptteil/Textteil
  • Unterschrift
  • Anlage
  • Einleitung / Motivteil
  • Hauptteil
  • Schlussteil
Argumentationsaufbau
  • Theoretische Grundlagen (Studium) für die angestrebte Stelle, Motivation
  • Praktische Grundlagen (Erfahrung, Kenntnisse bezogen auf die angestrebte Stelle)
  • Reaktionen auf sonstige Anforderungen des potentiellen Arbeitgebers, Motivation (zweiter Teil oder Wiederaufnahme)

 

Ihr Anschreiben ist Ihre Visitenkarte:
Es muss klar gegliedert, mit kurzen und aussagekräftigen Sätzen aufgebaut sein. Seien Sie ehrlich und direkt aber nie überheblich. Sie wollen durch Ihren Bewerberbrief dem Unternehmen zeigen, dass Sie zu den attraktivsten Bewerbern gehören, daher müssen Ihre Argumente dem Unternehmen genau angepasst sein (keine Serienbriefe!).
Erkundigen Sie sich im Voraus so genau wie möglich über das Unternehmen (Internet, IHK, ...), denn es gibt kein Musteranschreiben.

In Deutschland (im Gegensatz zu Frankreich und zum Teil auch Luxemburg) wird das Anschreiben immer maschinenschriftlich (Computer oder Schreibmaschine)! (es sei denn es wird ausdrücklich in einer Anzeige angegeben). Ein handgeschriebenes Anschreiben würde als schlampig angesehen werden. Selbst für eine französische Filiale in Deutschland sollten Sie in Deutsch schreiben. Der Brief sollte nicht mehr als eine Seite lang sein.
Das Anschreiben nie mit "Ich" anfangen. Standartsätze wie "ich bewerbe mich für die Stelle..." vermeiden. Inhaltlich soll der Brief Ihre berufliche Erfahrung, Ihre Gründe für die Wahl des Unternehmens, Ihre Motivation, Ihre Verfügbarkeit und Ihre Wünsche wiedergeben.
Den Brief mit "Mit freundlichen Grüßen" beenden (keine dem Ansprechpartner angepasste Formel wie in Frankreich). Nicht vergessen zu unterschreiben.

3. Lebenslauf und Anlagen

Lebenslauf

Der Lebenslauf soll Auskunft geben über Ihre Person, Ihre Schulbildung, Ihre Berufsausbildung, Ihre Arbeitsverhältnisse. Der Lebenslauf wird mit dem Computer (Schreibmaschine) in vollständiger chronologischer Form geschrieben und ist in folgende Rubriken eingeteilt:

Persönliche Daten
  • Adresse, Telefon / Email
  • Geburtsdatum/ort
  • Familienstand / Kinder
  • Staatsangehörigkeit
  • Lichtbild (oben rechts)
Schulische Ausbildung
(Monat/Jahr bis Monat/Jahr)
  • Schultyp
  • Abschluss
Berufliche Ausbildung
(Monat/Jahr bis Monat/Jahr)
  • Lehre
  • Praktika
  • Abschluss
  • Abteilungen, Tätigkeiten, Firmen
Bundeswehr / Zivildienst
(Monat/Jahr bis Monat/Jahr)
  • Tätigkeitsmerkmale
  • Dienstgrade
Studium
(Monat/Jahr bis Monat/Jahr)
  • Studieneinrichtung
  • Hochschule
  • Theoretische Fach- Studienschwerpunkte
  • Vordiplom
  • Diplomarbeit, Thema, Note
  • Abschluss, Note des Diploms
  • Studienaufenthalte im Ausland
  • Praktika an der Hochschule
Berufstätigkeit
(Monat/Jahr bis Monat/Jahr)
  • Status / Position
  • Firma
  • Arbeitsbereich / Abteilung
  • Erworbene Kenntnisse / Können
Weiterbildung
(Monat/Jahr bis Monat/Jahr)
  • Inhalte
  • Firma
  • Ort
  • Abschlüsse
Sonstiges
  • Besondere Kenntnisse
  • Fremdsprachen(Grundkenntnisse / Fortgeschrittene Kenntnisse /Verhandlungssicher / Muttersprache)
  • EDV-Kenntnisse
  • Gesellschaftliche Aktivitäten (Vereine, ehrenamtliche Tätigkeiten,..)
  • Interessen
  • Hobbys / Sport
Datum, Unterschrift  

Ebenso wie der Bewerbungsbrief muss auch der Lebenslauf nach den Anforderungen des potentiellen Arbeitgebers ausgerichtet werden. Grundsätzlich gilt aber, dass alles angegeben werden muss (keine Lücken) und, dass die Angaben so objektiv wie möglich sind (keine Kommentare, Übertreibungen, Lügen,...).

Anlagen

Folgende Einteilung gilt:

Praktische Zeugnisse Theoretische Zeugnisse
  • Arbeitszeugnisse
  • Praktikazeugnisse
  • Zeugnisse aus Tutoren-/studentischen Hilfskrafttätigkeiten...
  • Zeugnisse aus selbständigen Tätigkeiten
  • Abiturzeugnis / Hochschulreifezeugnis
  • Ausbildungs- / FacharbeiterIn-Zeugnis
  • Vordiplom
  • Diplom
  • Weiterbildungszeugnisse
  • ...
Andere Zeugnisse / Bescheinigungen
  • Sprachzeugnisse/Zertifikate (Goethe-Institut, Sprachschule,...)
  • Bescheinigungen über Sprach- und/oder Studienaufenthalte
  • Zusatzspezialisierungen
  • Veröffentlichungen

 

Die Anlagen dienen als Illustrationen des Lebenslaufes und der Angaben im Anschreiben. Die Anlagen spielen bei der Entscheidung, ob Sie zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden oder nicht, eine wichtige Rolle. Nie Originale als Anlage benutzen!
Die Aussagekräftigsten Anlagen sollten als erstes eingeheftet werden. Sie können auch Informationsbroschüren über die von Ihnen besuchten Einrichtungen (Berufschule, Universität, Unternehmen, ...) beilegen, um dem Leser den Informationszugang über die Bedeutung Ihres Lebenslaufes zu erleichtern.

4. Das Vorstellungsgespräch

Gratuliere! Sie sind zum Vorstellungsgespräch eingeladen!

Das heißt aber nicht, dass Sie die Stelle in der Tasche haben. Jetzt müssen Sie Überzeugungsarbeit leisten.
Sie müssen sich zunächst folgende Fragen stellen:

  • Was will ich erreichen? Was spricht für mich? Was spricht gegen mich?
  • Wie führe ich meine Begründungen? Wie begegne ich Einwänden?

Beide Seiten (Sie und das Unternehmen) bieten etwas an und wollen etwas haben, machen Sie sich darüber ein paar Vorgedanken. Seien Sie offen und ehrlich, verstricken Sie sich nicht in Übertreibungen!

Bereiten Sie Ihr Vorstellungsgespräch folgendermaßen vor:

  1. Bestätigen Sie den Termin schriftlich: "Für die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch danke ich Ihnen recht herzlich und bestätige Ihnen den Termin am ..."
  2. Sammeln Sie so viel Information wie möglich über das Unternehmen: übers Internet, über die IHK, ein Freund könnte sich eine Broschüre zusenden lassen, machen Sie mit Freund oder Familie ein Probevorstellungsgespräch (Übung macht den/die MeisterIn)...
  3. Erkundigen Sie sich früh genug über Anreisemöglichkeit und geographische Lage des Unternehmens. Grundsätzlich werden die Fahrtkosten Ihnen auf der Basis einer Bahnkarte rückerstattet (schließlich will das Unternehmen Sie auch haben!).
  4. Seien Sie pünktlich und ordentlich gekleidet.
  5. Kennen Sie Ihren Lebenslauf auswendig (keine Überraschungen bei gezielten Fragen)
  6. Hören Sie aktiv zu. Stellen Sie Fragen, die zeigen, dass Sie interessiert sind.
  7. Achten Sie auf Ihre Körperhaltung, die viel über ihren Charakter aussagt (keine Hand vor dem Mund = Abwehrhaltung, sprechen Sie auch mit den Händen, schauen Sie Ihrem Ansprechpartner in die Augen, seien Sie locker und sie selbst, ...)
  8. Seien Sie auf Standardfragen vorbereitet wie:
    • Warum haben Sie sich für diese Stelle beworben?
    • Kurze Wiedergabe des Lebenslaufes (2 Minuten)

Beschreiben Sie sich selbst

  • Was sind Ihre Stärke, Schwächen?
  • Welche Qualitäten besitzen Sie für diese Stelle?
  • Welche Erwartungen verbinden Sie mit Ihrer Ausbildung?
  • Was wissen Sie über das Unternehmen?
  • Was für Erfahrungen bringen Sie dem Unternehmen?
  • Wie sehen Sie Ihre berufliche und persönliche Entwicklung?
  • Was möchten Sie in 5 Jahren tun?
  • Können Sie sich vorstellen, im Ausland zu bleiben?
  • Wie viel möchten Sie verdienen? (erkundigen Sie sich über die Tarife)
  • ...

Üblicher Ablauf des Vorstellungsgespräches:

  1. Begrüßung
  2. Vorstellung des/der Bewerbers/In
  3. Motive Ihrer Bewerbung / Erfahrungen / Kenntnisse
  4. Darstellung des Unternehmens / der Stelle
  5. Fragen um Ihre Persönlichkeit zu testen
  6. Eigene Fragen
  7. Gesprächsabschluss / Verabschiedung

Im Vorstellungsgespräch steht die kommunikative Ebene im Vordergrund.
Was zählt, ist Ihre Persönlichkeit, wie Sie Ihre Kompetenz darstellen (bezogen auf die Stelle), und welche Bereitschaft Sie zeigen, sich zu engagieren. Entscheidend ist, dass Sie sich wohl fühlen und Ihre Argumente verständlich 'rüberbringen. Äußern Sie möglichst keine Werturteile. Urteilen Sie niemals negativ über frühere Vorgesetzte oder Kollegen. Stellen Sie Fragen zum künftigen Arbeits- und Verantwortungsbereich, zu Aufstiegs- und Qualifizierungsmöglichkeiten, zu Kollegen und Vorgesetzten.

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